Die Weiterbildungsdienstleister in Deutschland rechnen für das Jahr 2022 mit einer positiven Entwicklung ihrer Umsätze. Das geht aus der Trendstudie 2022 des Wuppertaler Kreises hervor, die am 15. Juni 2022 veröffentlicht wurde.
Die beiden Jahre zuvor mussten vor allem Dienstleister, die nicht konsequent auf eLearning gesetzt haben, sondern ihre Umsätze vor allem mit Präsenzveranstaltungen bestreiten, eine Durststrecke durchlaufen. Nach den beiden durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 zieht die Nachfrage nun aber wieder an. Neben den digitalen Bildungsangeboten sehen die Weiterbildungsdienstleister vor allem bei Inhouse-Maßnahmen eine steigende Nachfrage. „Die Betriebe haben vor dem Hintergrund der Digitalisierung und dem Arbeitskräftemangel und der zum Klimaschutz notwendigen Transformation einen hohen Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen“, erklärte der Wuppertaler Kreis.
Der Geschäftslage-Indikator Weiterbildung des Wuppertaler Kreises ist nach einem Einbruch im Jahr 2020 im laufenden Jahr mit 124 Indexpunkten auf ein hohes Niveau gestiegen. Der Indikator bildet den wirtschaftlichen Erfolg der Weiterbildungsdienstleister während des laufenden und des vergangenen Jahres sowie die Erwartungen für das kommende Jahr ab.
Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen wie Reiseverbote, Veranstaltungsabsagen sowie der Trend zum Homeoffice haben den digitalen Wandel in der Weiterbildung erheblich beschleunigt. Weiterbildungsdienstleister richten sich darauf aus, zukünftig einen hohen Anteil ihres Umsatzes mit digitalen Angeboten zu erzielen. In den digitalen Arbeitswelten entwickelt sich für die Weiterbildungsdienstleister ein Umfeld mit hoher Veränderungsdynamik. Bei einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Wuppertaler Kreises stimmten quasi alle Befragten der These zu, dass Weiterbildungsdienstleister in der Lage sein müssen, digitale Angebote auf den Markt zu bringen. Nur zwei Prozent sahen das nicht so. 95 Prozent befürworteten die These
Die Stärken von Online-Formaten sehen die Weiterbildungsdienstleister vor allem bei Fachthemen und der Wissensvermittlung. Ein wichtiger Schwerpunkt für die Dienstleister werde der sogenannte Performance Support sein, also die Bereitstellung von digitalen Bildungsprodukten auf Weiterbildungsplattformen, um die Beschäftigten unmittelbar im Prozess der Arbeit zu unterstützen. Die Vermittlung sozialer Kompetenzen wie z.B. Führung und Persönlichkeitsentwicklung werde hingegen auch in Zukunft bevorzugt in Präsenzformaten stattfinden.
Der Wuppertaler Kreis e.V. – Bundesverband betriebliche Weiterbildung ist der Verband der führenden Weiterbildungsdienstleister der Wirtschaft.
Gesamtumsatz der Mitglieder des Wuppertaler Kreises | 1,55 Milliarden Euro |
Anzahl der bei den Bildungsunternehmen fest angestellten Mitarbeiter/innen | 15.600 fest angestellte Mitarbeiter/innen |
Anzahl der freien Mitarbeiter/innen, Trainer- und Dozentenstamm | 34.900 Trainer/innen und Dozent/inn/en |
Anzahl der Veranstaltungen | 118.330 Seminare, Tagungen und Lehrgänge |
Anzahl der Weiterbildungsteilnehmer/innen | 1,41 Millionen Teilnehmer/innen |