Mehrere Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflohen, um den russischen Bomben und Panzern zu entkommen. Allein in Deutschland wurden bereits mehr als 600.000 Geflüchtete erfasst, vor allem Frauen und Kinder. Um den Kindern und Erwachsenen in dieser schwierigen Situation beizustehen, sind zwei E-Learning-Unternehmen aus Deutschland aktiv geworden, eKidz.eu und Babbel.
Die von der Stiftung Lesen empfohlene Lern-App von eKidz.eu zur Lese-und Sprachförderung wurde 2017 erstmals vorgestellt und richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Dabei werden die bislang die Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Russisch unterstützt. Für die Kinder stellt sie eine Hilfe dar, das Lese- und Sprachvermögen ihrer Muttersprache zu verbessern, und andere europäische Sprachen schnell und unkompliziert zu lernen.
Die aktuelle Version soll nun um eine ukrainische Ausgabe erweitert werden, damit auch Flüchtlingskinder neben dem Erlernen ihrer neuen Umgebungssprache den Zugang sowie eine außerschulische Sprachförderung ihrer Muttersprache erhalten.
Mit einem Spendenbeitrag von insgesamt EUR 100.000 ist es dem Startup aus München möglich, die ukrainische Erweiterung in nur zwei Monaten zu launchen. Wer mithelfen möchte, die Summe zu erreichen, findet die Möglichkeit, seine Zuwendungen via GofundMe zu senden.
„Ukrainische Kinder können aktuell nicht in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Berichten zufolge ist eine Vielzahl an Schulen in der Ukraine zerstört oder nicht lehrfähig“, sagte Nataliya Tetruyeva, Mitbegründerin und CEO von eKidz.eu. Darüber hinaus seien rund 1,8 Millionen Kinder auf der Flucht, und gehen in anderen Ländern in eine Schule, in der nur vereinzelt und zufällig ukrainisch-sprachige Lehrer tätig seien. „Mit der ukrainischen Erweiterung ist es betroffenen Kindern möglich, mit derselben App auf Deutsch und in ihrer Muttersprache zu arbeiten.“
Beim Lernen mit eKidz.eu sollen sowohl Kinder mit deutscher Muttersprache als auch solche mit Deutsch als Zweitsprache profitieren. Durch ein integriertes Englisch-Programm sei die eKidz-App sowohl im Fremdsprachenunterricht als auch im sonderpädagogischen Bereich einsetzbar.
Bereits Ende März 2022 hatte Babbel eine Lern-Initiative für Menschen aus der Ukraine angekündigt. Arne Schepker, der CEO von Babbel, versprach, seine Sprachlern-App Geflüchteten aus der Ukraine kostenlos zugänglich zu machen. Kurse auf Ukrainisch für die Lernsprachen Deutsch, Polnisch und Englisch seien bereits in Entwicklung.
In einem Blog-Eintrag schrieb Schepker: „Wir erleben gerade, wie ein schrecklicher, aggressiver Krieg gegen die Ukraine geführt wird. Während ich diese Zeilen in Berlin schreibe, kommen jeden Tag Zehntausende Geflüchtete hier an, und weniger als 1.000 Kilometer entfernt schlagen Raketen ein. Diese Bilder rufen Erinnerungen an 2015 wach, als Berlin ebenfalls Ziel von Tausenden Geflüchteten war, die dem Krieg in Syrien entkommen wollten. „
Und genau wie damals werde Babbel auch jetzt etwas tun, um diesen Menschen beizustehen. Als Sprachlern-Unternehmen glaube man an die Verständigung untereinander und an das, was sie bewirken könne. „Wir glauben an die Macht des kulturellen Austausches. Wir glauben an gemeinsame Werte und Erfahrungen, die uns näher zusammenbringen.“ Das Babbel-Team arbeite bereits an mehreren Initiativen, um in der aktuellen Situation weiterzuhelfen.
Schepker kündigte an, Babbel mache Kurse für Geflüchtete aus der Ukraine mit Kenntnissen einer der momentan angebotenen Ausgangssprachen (z.B. Englisch) zugänglich, damit sie kostenlos Sprachen lernen könnten, die für sie relevant seien (z. B. Deutsch und Polnisch). Hier anmelden.
Außerdem habe sein Team damit begonnen, im Babbel Magazin Tipps und Informationen für den Start in Deutschland und Polen auf Ukrainisch zu erstellen. „Darüber hinaus arbeiten wir an Artikeln und Informationen für Menschen, die Geflüchtete aufnehmen und empfangen. für Menschen, die Geflüchtete aufnehmen und empfangen.Kurse auf Ukrainisch für die Lernsprachen Deutsch, Polnisch und Englisch“
Babbel sei bereits dabei, Sprachkurse für alle mit Ukrainisch als Erstsprache zu entwickeln, mit denen sie Deutsch, Polnisch oder Englisch lernen könnetn. „Wir hoffen, diese Kurse schon in wenigen Wochen zur Verfügung stellen zu können – natürlich kostenlos.“
Babbel hat dafür eine eigene Website für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet.
Schepker richtete sich auch auf Ukrainisch an die Betroffenen:
Babbel знає, наскільки важливо вивчення мови для вимушених переселенців і тому пропонує безкоштовні коди доступу всім українським біженцям. Біженці, які вже володіють однією з мов Babbel (наприклад, англійською), можуть розпочати вивчення потрібної мови безкоштовно. Крім того, наразі Babbel розробляє курси українською мовою з акцентом на допомозі українцям у вивченні німецької, польської та англійської мов. Після завершення розробки українські біженці можуть користуватися мовними курсами рідною мовою, що полегшить переїзд до Німеччини, Польщі та інших країн, що приймають біженців. Окрім мовних курсів, команда Babbel розробляє різні інші ресурси, від статей про прибуття до Німеччини та Польщі до глосарію української мовою для осіб у країнах, що приймають біженців. З усіма ініціативами Babbel для біженців з України можна ознайомитися за цим посиланням: http://uk.babbel.com/babbeldliaukrainy.