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Vermeiden Sie diese Fehler beim Aufbau einer Lernplattform

Viele Unternehmen nutzen bereits digitale Lernplattformen zur Mitarbeiterschulung. Häufig wissen L&D-Verantwortliche und HR-Managment jedoch nicht, wie man eine Online-Akademie richtig aufbaut. Trotz Vorhandenseins eines Lernportals stellen sich dann die versprochenen Vorteile von E-Learning nicht ein. 

Die schlechte Umsetzung einer digitalen Schulungsplattform kann ein Unternehmen viel Geld kosten, Frust verursachen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Vorhaben, eine firmeneigene Lernplattform zur Mitarbeiterschulung zu erstellen, vollkommen fallen gelassen wird. Das Unternehmen läuft dann Gefahr, digital den Anschluss zu verlieren.

Aber welche Fehler werden beim Aufbau von Lernplattformen gemacht und wie lassen sich diese Fallstricke vermeiden? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den sieben häufigsten Gründen für das Scheitern von Online-Akademien und bieten eine Orientierung, wie Sie typischen Fehlern beim Aufbau eines Schulungsportals erfolgreich aus dem Weg gehen.

1. Fehlende Kompetenzen im Team: Ein häufiger Grund für das Scheitern von Lernplattformen

Wenn ein Unternehmen eine Schulungsplattform implementieren will, braucht es ein Team, das über alle wichtigen Kompetenzen verfügt. Unverzichtbare Rollen und Fähigkeiten für ein E-Learning-Team sind Fachexpertise, das E-Learning-Projektmanagement, das Instruktionsdesign, die Mediengestaltung und die Administration für die Lernplattform (LMS-Administrator). 

Je nachdem kann noch die gesonderte Rolle einer Person für Drehbuchgestaltung sowie einer zuständigen Person für die Qualitätssicherung, für Softwarentwicklung und weitere Rollen hinzukommen.

Eine klare Kommunikation und Dokumentation der Zuständigkeiten stellt sicher, dass jedes Teammitglied seine Aufgaben kennt und weiß, an wen es sich bei Fragen oder Problemen wenden muss.

2. Unzureichende Zielgruppenanalyse als Fehler bei der Implementierung von Schulungsplattformen

Ohne klare Vorstellung von den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden, für die die Online-Schulung gedacht ist, laufen Sie Gefahr, Kursinhalte zu produzieren, die nicht den Bedürfnissen und dem Kenntnisstand der Mitarbeiter entsprechen.  

Mangelnde Zielgruppenanalyse führt daher zu Ressourcenverschwendung und ist ein wichtiger Fehler bei der Einrichtung eines Lernportals zur Mitarbeiterschulung, den Sie lieber Ihrer Konkurrenz überlassen sollten. 

Bei der Zielgruppenanalyse können Sie sich an vier Fragen orientieren, um wirklich relevante Informationen zu sammeln:

  • Was ist das Vorwissen und die Erfahrung meiner Kursteilnehmer?
  • Wie setzt sich die Gruppe der Kursteilnehmer demografisch zusammen?
  • Welche technische Affinität besitzen die Schulungsteilnehmer? Welche Endgeräte stehen ihnen zum Absolvieren des Kurses zur Verfügung (z. B. Laptops, Tablets)?
  • Wie viel Zeit haben die Teilnehmer, um die Schulung abzuschließen?

Handelt es sich um eine sehr heterogene Zielgruppe, so kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Teilnehmerprofile als Grundlage für eine maßgeschneiderte Kursentwicklung zu erstellen.

3. Häufiges Problem von E-Learning: Mitarbeitern wird keine Zeit zum Lernen gegeben

Zeitmangel kann zum Erfolgskiller für Lernplattformen werden, indem er verhindert, dass Mitarbeitende die Lernangebote wahrnehmen. Als Verantwortliche*r sollten Sie darauf achten, Mitarbeitenden genügend Zeit einzuräumen, die Online-Kurse in ihrem eigenen Tempo durchzuarbeiten und das erworbene Wissen in die Arbeitspraxis umzusetzen.

4. Datenschutz vergessen: Ein teurer Fehler bei der digitalen Schulung von Mitarbeitern

Unternehmen, die Mitarbeiter mit Lernplattformen online schulen, sammeln automatisch Daten. Hierbei handelt es sich nicht alleine um Stammdaten wie die Namen der Kursteilnehmer, sondern auch Informationen über deren Kursabschluss und individuelles Lernverhalten. 

Zum Schutz der Datenschutzrechte von Arbeitnehmern gelten in Deutschland strenge Gesetze. Ignoranz gegenüber Datenschutzrecht kann sich als fataler Fehler beim Aufbau einer Schulungsplattform erweisen. Im schlimmsten Fall verhindert es, dass die bereits fertige Lernplattform an den Start gehen darf. 

Dementsprechend sollten Datenschutzbeauftragte, Betriebsrat, Personalabteilung, IT-Abteilung und Geschäftsführung vor der Einführung einer firmeneigenen Schulungsplattform informiert und eingebunden werden. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, eine rechtliche Klärung durch Fachjuristen vornehmen zu lassen.

5. Fehlende Kommunikation: Ein häufiger Grund, warum Online-Akademien scheitern

Kommunikation ist ein maßgeblicher Faktor bei der Akzeptanz von Online-Schulungsangeboten durch Belegschaften, was mangelnde Kommunikation zu einem gefährlichen Fehler bei der Einführung von Lernportalen macht. 

Wer eine firmeneigene Online-Akademie gründen will, braucht eine einheitliche Kommunikationsstrategie gegenüber allen Beteiligten und die Unterstützung aller Verantwortlichen. 

Unternehmen, die Lernportale erfolgreich umsetzen, zeichnen sich häufig durch den proaktiven Einsatz von Informationsmaterial, Informationsveranstaltungen und internen Marketingkanäle im Vorfeld der E-Learning-Implementierung aus, um alle Beteiligten auf das Kommen der Lernplattform vorzubereiten. 

Nicht selten existieren bei Mitarbeitern Vorbehalte und Unsicherheiten in Bezug auf die Speicherung ihrer Daten. Transparente Kommunikation hilft, Vertrauen zu schaffen. Mitarbeiter sollten darüber informiert werden, welche ihrer Daten erfasst werden und zu welchem Zweck.

Die Motivation der Mitarbeitenden, vom Lernportal Gebrauch zu machen, lässt sich auch durch positive Anreize, beispielsweise Zertifikate, Auszeichnungen und Bonuspunkte steigern. 

Kommunikation beim Launch eines E-Learning-Portals in einem Unternehmenskontext ist ein kontinuierlicher Prozess, welcher ständiges Feinjustierungen erfordert.

6. Kein oder schlechter Support: Ein Fehler, wenn Sie Mitarbeiter digital schulen möchten

Beim Online-Lernen haben die Kursteilnehmer mehr Freiheit, sind jedoch auch stärker auf sich alleine gestellt, als in traditionellen Seminaren. 

Fehlender persönlicher Kontakt kann zu einem geringeren Gefühl der Verbindlichkeit und damit verbunden geringerer Motivation und niedrigerer Retentionsrate führen. 

Bei digitalen Schulungen können Lernende zudem auf technische Schwierigkeiten stoßen, sei es bei der Anmeldung, der Nutzung der Lernplattform oder der Interaktion mit den digitalen Lehrmaterialien.

Lernplattformen brauchen daher einen Support-Dienst mit schnellen Reaktionszeiten, der den Schulungsteilnehmern bei technischen, organisatorischen und anderweitigen Problemen zur Seite steht, beispielsweise wenn Teilnehmer ihr Passwort vergessen haben oder andere Probleme erleben, die sie frustrieren und unzufrieden machen.

Ein paar Ideen, um guten Support für eine Online-Akademie zur Mitarbeiterschulung bereitzustellen, sind das Anbieten von Online-Sprechstunden und eine prompte Antwortzeit auf E-Mails. Auch ein proaktives Zugehen auf die Lernenden, beispielsweise durch das Senden von Follow-Up-E-Mails, kommuniziert den Kursteilnehmern, dass der Support verfügbar und aufmerksam ist und kann Motivation und Abschlussraten erhöhen.

7. Das ganze Budget bereits am Anfang für Technik ausgeben: Begehen Sie bei der Einführung einer Lernplattform nicht diesen Fehler

Meist ist Technologie das erste, an das jemand denkt, wenn er eine Online-Akademie aufbauen möchte. Technik erscheint häufig als die größte Hürde und flößt am meisten Respekt ein.
Zudem bietet die fertige Installation einer Lernplattform greifbare Fortschritte, die für Stakeholder und Management sichtbar sind. 

Dementsprechend groß ist die Versuchung, bereits zu Anfang einen Großteil des Budgets für die Anschaffung von Technik auszugeben.  

Auch die teuerste Lernplattform bringt jedoch nichts, wenn am Ende zu wenig Geld für die Erstellung hochwertigen Contents, die Wartung der Plattform und den Support für die Lerner verbleibt. Das Budget für den Aufbau einer Schulungsplattform sollte daher strategisch über alle Projektphasen aufgeteilt werden.

Fazit

Unternehmen können eine Reihe von Fehlern bei der Einführung von Lernplattformen begehen, die zur Gefahr für das ganze E-Learning-Projekt werden.
Eine ausschließliche Fokussierung auf Technologie kann bewirken, dass später für andere wichtige Aspekte der Online-Akademie die Ressourcen fehlen und stellt somit einen typischen Grund für das Scheitern von Lernplattform dar.
Fehlende Kompetenzen im E-Learning-Team sind eine weitere Erklärung, warum Lernplattformen scheitern.
Unzureichende Zielgruppenanalysen führen dazu, dass die falschen Kursinhalte für die Lerner produziert werden und erweist sich als Fehler bei der Implementierung von Schulungsplattformen, den Sie besser nicht begehen. 
Zu den Problemen von E-Learning in Unternehmen gehören auch der Zeitmangel bei den Mitarbeitern, Verstöße gegen den Datenschutz und mangelnde Kommunikation bei der Einführung einer Lernplattform zur Mitarbeiterschulung.
Unzureichender Support nach dem Launch einer Lernplattform ist ein weiterer Fehler bei der Gründung einer Online-Akademie, den es zu vermeiden gilt, weil er zu einem schlechten Lernerlebnis führt und die Lerner im schlimmsten Fall schon zu Anfang an der Technik scheitern.

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