Es gibt viele Gründe für Trainer*innen, Coaches und Berater*innen, eine eigene Online-Akademie zu erstellen. Einer der Hauptgründe ist, dass der Verkauf von Wissenskursen eine Möglichkeit ist, Geld im Internet zu verdienen, die Sie wahrscheinlich noch nicht nutzen. Weitere Gründe sind die geringen Einstiegshürden sowie die hohe Skalier- und Automatisierbarkeit von digitalen Wissensprodukten.
Wir erklären systematisch alle Schritte mit denen Sie Ihre eigene Online-Akademie gründen und 2023 mit Online Kursen Geld verdienen.
Wer sollte eine eigene Online-Akademie gründen?
Die Gründung einer digitalen Akademie lohnt sich für viele Berufsgruppen. Wenn Sie Coach, Trainer oder Berater sind, erbringen Sie Ihre Dienstleistung meist in direktem Kundenkontakt. Indem Sie eine eigene Online-Akademie gründen, stellen Sie sicher, dass Ihre Geschäftstätigkeit nicht bei dem nächsten Lockdown zum Erliegen kommt. Sie können außerdem Ihr Einkommen ganz beträchtlich steigern, wenn Sie als Berater oder Coach eine Online-Akademie gründen.
Sie müssen Marketing für Waren oder Dienstleistungen machen? Online-Kurse sind mächtige Werkzeuge des Content-Marketings. Durch das Bereitstellen von Lerninhalten, die für Ihre Zielgruppe spannend und relevant sind, gewinnen Sie deren Aufmerksamkeit, positionieren ihre Expertise und generieren Leads. So erreichen Sie höhere Verkaufszahlen durch Gründung einer Online-Akademie.
Wenn Sie als Unternehmer Ihre Belegschaft schulen müssen, bietet Ihnen eine unternehmenseigene Online-Akademie die Möglichkeit, Weiterbildungsangebote für Ihre Mitarbeitenden zu bündeln und zu verwalten.
Nicht zuletzt lohnt sich die Gründung einer eigenen Lernplattform für alle, die neben ihrer eigentlichen Dienstleistung eine zusätzliche Wertschöpfung in ihrem Unternehmen installieren möchten. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Zielgruppe
Wenn Sie mit Online-Kursen Geld verdienen möchten, sollten Ihre Überlegungen bei der Zielgruppe ansetzen. Fragen Sie sich, was die Probleme, aber auch Träume und Wünsche Ihrer Zielgruppe sind. Eine erfolgreiche Online-Akademie löst durch Online-Training und die digitale Bereitstellung von Wissen die Probleme Ihrer Zielgruppe, bzw. bringt diese an ihr Wunschziel. Die wirkliche Zielgruppe ist nicht immer offensichtlich. Regelmäßig wird die Zielgruppe Ihrer Online-Akademie nicht die Zielgruppe sein, an die Sie normalerweise verkaufen.
Beispielsweise könnte ein Bierbrauer, der sowohl Endkunden als auch Gastronomie-Betriebe beliefert, eine Bierakademie mit nützlichem Wissen für Biertrinker und Gastronomen aufbauen. Er könnte aber auch eine Akademie für andere Braufirmen gründen, um diese an seiner jahrzehntelangen Erfahrung teilhaben zu lassen.
Was brauche ich, um zu starten?
Das Geschäftsmodell Online-Akademie zeichnet sich durch niedrige, formale Einstiegshürden und langfristig abschreibbare Anschaffungskosten aus. Was man braucht, um eine eigene Online-Akademie zu gründen und mit Online Kursen Geld zu verdienen, lässt sich in zwei Punkten zusammenfassen: Software und Hardware. Daneben natürlich das Know-how für die Entwicklung von Online-Kursen.
Um Online-Kurse bereitzustellen, benötigen Sie ein Learning Management System, kurz LMS. Außerdem brauchen Sie ein Autorenwerkzeug, mit dem Sie Kurse bauen können. Es existiert eine Vielzahl von LMS mit integrierten Autorenwerkzeugen, mit denen auch Anfänger*innen eigene Online-Akademien erstellen können. Auf die unterschiedlichen Arten von LMS wird weiter unten eingegangen. Weitere benötigte Softwares sind ein Filmschnittprogramm und ggf. Design-Tools.
Die benötigte Hardware umfasst Kamera, Mikrofon und ggf. Beleuchtung. Bereits mit Smartphones lassen sich professionelle Videos drehen. Es lohnt sich, in ein hochwertiges Mikrofon zu investieren, da die Klangqualität bei Online-Kursen besonders wichtig ist.(Erfahren Sie in diesem Interview, mit welchem Equipment Mirko Drotschmann alias Mr. Wissen2Go seine erfolgreichen YouTube-Videos dreht.)
Struktur einer Online-Akademie
Kernstück jeder Online-Akademie ist das Portal, über das die Kurse bereitgestellt werden. Jedoch sind die Ansprüche an Online-Kurse gestiegen, seit E-Learning den Mainstream erobert hat. Was gehört also dazu, um 2023 mit der eigenen Online-Akademie Erfolg zu haben und mit Online Kursen ein zweites Standbein aufzubauen?
- Video: Früher war digitales Lernen von PDFs und vertonten Powerpoint-Folien geprägt. Allein damit lassen sich im Jahr 2023 kein Kund*innen mehr anziehen. Erfolgreiches E-Learning besticht heute durch einen unterhaltsamen Medienmix mit spannenden Videos.
- Usability: Usability spielt eine entscheidende Rolle im E-Learning des Jahres 2023. “Lernen so einfach wie Netflix”, ist die Erwartungshaltung der Menschen vor dem Bildschirm.
- Zielgerichtetheit: Lange Kurse sind out, kurze und thematisch präzise Lern-Häppchen mit Anwendungsfokus sind in.
- Peer-to-Peer-Learning: Der Austausch der Kursteilnehmer untereinander kann einen Mehrwert für Ihre Online-Akademie bedeuten. Foren im Internet werden allerdings als altbacken wahrgenommen. Für den gegenseitigen Austausch der Kursteilnehmer eignen sich zum Beispiel Whatsapp-Gruppen.
- Live-Komponente: Live-Elemente, beispielsweise wöchentliche Live-Sitzungen über Zoom, dienen dem Community-Building und der Klärung von Fragen, die noch nicht durch das Durcharbeiten der Kurse und den Austausch der Teilnehmer in den Whatsapp-Gruppen beantwortet wurden.
Kurs-Marktplätze vs. All-in-One-Lösungen vs. große Kursmanagementsysteme
Grob können drei Kategorien von LMS unterschieden werden. Die erste Kategorie bilden Online-Kurs-Marktplätze, von denen Udemy und Skillshare von besonderer Bedeutung sind.
Kurs-Marktplätze bieten fertige LMS, in welche ein Autorenwerkzeug eingebaut ist. Als Kurs-Ersteller brauchen Sie lediglich Bilder und Videos hochzuladen und können den Kurs dann in wenigen Schritten zusammenklicken (Baukastensystem).
Kurs-Marktplätze eignen sich hervorragend, um mit wenig Aufwand ein paar Probekurse zu veröffentlichen und den Markt zu testen, bevor Sie eine ganze Online-Akademie erstellen. Wer Online-Kurse über Udemy und Skillshare anbietet, erhält außerdem Zugang zu einem etablierten und gut auffindbaren Ökosystem mit riesigem Kundenstamm.
Marktplätze nehmen aber auch hohe Verkaufsgebühren und legen die Preise fest, zu denen Sie Ihre Kurse anbieten dürfen. Insbesondere Udemy zwingt Kurs-Ersteller dazu, Online-Kurse zu sehr niedrigen Preisen anzubieten. In Folge dessen könnten Ihre Kurse als billig wahrgenommen werden, wenn Sie sie über Udemy verkaufen.
Einige Marktplätze stellen Verkaufsregeln auf, welche den Spielraum der Kurs-Erstellung einengen. Der Aufbau einer persönlichen Brand ist so nicht möglich.
Wer eine persönliche Brand aufbauen will, kommt an der Gründung einer eigenen Online-Plattform nicht vorbei. Hierfür existieren All-in-One-Lösungen, bei denen, wie bei Kurs-Marktplätzen auch, die Kurs-Erstellung nach dem Baukastenprinzip funktioniert. Die Fertigstellung einer einfachen Online-Akademie kann somit innerhalb eines Nachmittags erfolgen.
Bekannte deutsche Anbieter, mit denen sich professionelle Online-Akademien in wenigen Schritten umsetzen lassen, sind beispielsweise Elopage, Masterplan, e-Mentor, Mentortools und Spreadmind. Etablierte ausländische Anbieter sind u.a. Thinkific, Kajabi, Digimember und Teachable.
All-in-One-Lösungen zur Erstellung von Online-Akademien sind meistens im Monats-Abonnement erhältlich. Bei der Auswahl geeigneter Anbieter können Sie sich an folgenden Größen orientieren:
- Monatlicher Preis
- Anzahl an Kursen, die man in der Online-Akademie anlegen kann
- Anzahl an Nutzern, die gleichzeitig an der Akademie teilnehmen können
- Möglichkeit zum White Labeling
- Zahlungsanbieter, die man hinterlegen kann
- Befindet sich der Server in Deutschland oder im Ausland? (Stichwort DSGVO)
Die dritte Kategorie von LMS sind freie Kursmanagementsysteme wie Moodle, ILIAS und OpenSesame. Beinahe grenzenlose Möglichkeiten zeichnen diese Softwares zum Bau digitaler Lernplattformen aus.
Die Einarbeitung dauert allerdings mehrere Monate und der Funktionsumfang kann Anfänger schnell überfordern. Moodle und Co. eignen sich daher eher für große Organisationen.
Organisatorischer Rahmen
Gerade wenn Sie vor der Herausforderung stehen, eine unternehmenseigene Online-Akademie zur Mitarbeiterschulung zu gründen, ergeben sich weitere Herausforderungen.
Der Aufbau einer unternehmenseigenen Online-Akademie gelingt nur in einem Team, in dem Design, Technik und Fachexpertise zusammenkommen. Auch gilt es, Qualitätsstandards für die Mitarbeiterschulungen zu definieren und realistische Zeitpläne zu entwickeln. (Wir bieten einen gesonderten Artikel zum organisatorischen Rahmen der erfolgreichen E-Learning-Implementierung in Unternehmen.)
Marketing
Noch vor wenigen Jahren, als der Markt noch nicht mit Online-Kursen geflutet war, konnte man alleine durch inhaltliche Qualität erfolgreich sein.
Wer 2023 mit Online Kursen Geld verdienen will, braucht vor allem eines: Marketing. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Online-Akademie bereits nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwindet, sollten Sie zumindest vierstellige Beträge in Marketing und Werbung zu investieren bereit sein.
Man kann Werbung auf Facebook, Instagram, Tiktok, Pinterest, Google, YouTube, Xing und LinkedIn schalten. Weitere Möglichkeiten sind Native Adds bei Online-Zeitungen und Affiliate Marketing.
Auf Facebook, Instagram und TikTok können Sie gut Zielgruppen ansprechen, die noch nicht aktiv nach Online-Kursen zu Ihrem Thema suchen.
Durch Werbung auf Google und YouTube können Sie nur bewerben, wonach Nutzer bereits suchen.
Werbung auf LinkedIn und Xing ergibt Sinn, wenn Sie sehr spezifische Gruppen ansprechen möchten, zum Beispiel weibliche Führungskräfte unter 40 in der Arzneimittelbranche oder Karriereberatung für Lehrer, die einen Berufswechsel anstreben.
Bei knappem Budget können Sie auch kostenlos Marketing betreiben, beispielsweise über Plattformen wie YouTube, Instagram und Tiktok. Veröffentlichen Sie dazu kontinuierlich einzigartige und qualitativ hochwertige Videos. Beispielsweise können Sie ausgewählte Videos, die normalerweise Teil der kostenpflichtigen Online-Akademie sind, kostenlos veröffentlichen. Verlinken Sie in den Videobeschreibungen auf Ihre Online-Akademie. Locken Sie die Besucher mit Gutscheincodes und Aktionspreisen.
Fazit
Ob Sie eine Online Akademie als Coach betreiben, Online-Kurse zum Content Marketing einsetzen oder als Unternehmer eine eigene Online-Akademie zur Mitarbeiterschulung erstellen möchten – Gründe für eine eigene Online-Akademie gibt es viele Wenn Sie eine eigene Online-Akademie erstellen möchten, müssen Sie sich zunächst über Ihre Zielgruppe klar werden. Ihre Zielgruppe können die Kunden sein, an die Sie normalerweise verkaufen, Ihre Mitarbeitenden oder auch Ihre Peer-Group.
Das Minimum an benötigter Software ist ein LMS sowie ein Autorenwerkzeug. Bei kleinen Projekten und für Anfänger lohnen sich All-in-One-Lösungen. Als Hardware benötigen Sie eine Kamera, ein Mikrofon und Beleuchtung, beispielsweise ein Ringlicht.
Den heutigen E-Learning-Markt erobert man nicht mehr mit inhaltlicher Qualität, die bereits als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Wer im Jahr 2023 mit der eigenen Online-Akademie ganz oben mitspielen will, braucht einen abwechslungsreichen Medienmix mit Videos, eine nutzerfreundliche Plattform mit ansprechendem Design und intuitiver Bedienbarkeit, Anwendungsfokus statt Wissensfokus sowie Live-Komponenten. Zudem sollten Sie bereit sein, in Marketing zu investieren.
Rechtliche Aspekte?
Hallo Herr Deusch,
ja, rechtliche Aspekte wie Datenschutz und Mitbestimmung gehören natürlich auch dazu. Und fehlende Überlegungen in diesem Bereich können ein Akademie-Projekt auch stark ausbremsen.
Gerne greifen wir diese Themen in neuen Artikeln auf!
Danke
Ihre Redaktion
eLearning Report
Hallo Herr Deusch,
ja, rechtliche Aspekte wie Datenschutz und Mitbestimmung gehören natürlich auch dazu. Und fehlende Überlegungen in diesem Bereich können ein Akademie-Projekt auch stark ausbremsen.
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Ihre Redaktion
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