Online-Kurse enthalten häufig Audios, Musik oder auch Effekte, z. B. ein Geräusch, wenn eine Frage richtig beantwortet wurde.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile Audio im E-Learning hat, welche Formen von Audios es gibt und was bei Audios von Profi- oder Computerstimme zu beachten ist.
Wie wird Audio in E-Learning eingesetzt?
Vom Online-Kurs zum Hören bis hin zur musikalischen Untermalung einer Schulung lässt sich Audio im E-Learning vielfältig eingesetzen.
Podcast
Podcast haben sich zum beliebten Lernformat entwickelt, z. B. zum Sprachenlernen. Hier werden die Lerninhalte nur per Audio vermittelt und können z. B. während der Reise oder der Fahrt zur Arbeit gehört werden. In diesen Serienformaten werden Geschichten erzählt oder mehrere Personen tauschen sich zu einem Thema aus.
Vertonte Vorträge
Eine Person trägt im Audio die Lerninhalte vor und zeigt dabei z.B. Folien. Häufig ist auch das Video der Lehrperson zu sehen. Vertonte Vorträge sind leicht und schnell zu erstellen, z.B. mit der Recording-Funktion von PowerPoint.
Voice Over
Online-Schulungen oder Webbased Training zeigen die Inhalte mit Bildern, Texten, Animationen. Dabei werden häufig nur die wichtigsten Begriffe, Bilder oder Grafiken mit Animationen auf dem Bildschirm angezeigt, die kompletten Sätze durch eine Profistimme gesprochen. Kurze Bildschirmtexte oder Aufzählungspunkte auf dem Bildschirm betonen die Kernaussage des Audios. Der Ton mag lang sein, aber der Text auf dem Bildschirm ist kurz. Gesprochene Arbeitsweinweisungen unterstützen die Lernenden bei der Bearbeitung der Inhalte.
Eine andere Methode ist das Audio nur zur Ein- oder Überleitung zwischen verschiedenen Inhalten einzusetzen, z.B. um die Bedeutung des Themas zu unterstreichen. Der Ton ist nur kurz, dafür ist der Text auf dem Bildschirm länger.
In manchen Online-Kursen treten verschiedene, auch fiktive Personen auf, die miteinander sprechen. Solche kurzen Dialoge sind ein guter Weg, um einen Sachverhalt interessant zu gestalten.
Audio für Soundeffekte
Soundeffekte z.B. bei richtigen oder falschen Antworten können wichtige Inhalte unterstreichen. Manche Autorenwerkzeuge bieten schon eine Auswahl von Effekten, die direkt in den Online-Kurs übernommen werden können. Bei sparsamem Einsatz unterstützen Soundeffekte das Lernen, zu viele Effekte lenken eher ab.
Musik im eLearning
Musik im Hintergrund finden sich in einigen Online-Kursen, häufig auch nur als “Klammer” am Anfang und Ende. Um die Lernenden zu fesseln, muss die Musik natürlich zum Thema und auch zur Zielgruppe passen.
Was ist der Vorteil von Audio im E-Learning?
Informationen, die mit mehreren Sinnen aufgenommen werden, verankern sich besser im Gedächtnis. Wir behalten 50% von dem, was wir hören und sehen.
Deshalb sind Sprachinformationen besser als reine Textpräsentation. Sie hilft, die die kognitive Belastung zu verringern. Kognitive Belastung entsteht, wenn Lernende lesen sollen und gleichzeitig bewegte Bilder ansehen. Zu große kognitive Belastung lenkt vom Lernen ab.
Tipps für Voice Over im E-Learning
Laien- und Profistimmen können Audiobeschreibungen einsprechen. Natürlich können auch Dialoge eingesetzt werden, die wegen der Abwechslung motivierend wirken.
Nichts nervt jedoch mehr als ein schlechtes Audio mit zu hoher Lautstärke, Rauschen, Atem- und Hintergrundgeräuschen. Deshalb sollte man auf hohe Qualität achten, auch wenn keine Profistimme spricht. Das richtige Equipment und eine abgeschirmte Umgebung können hier eine Menge bewirken. Hier ein Leitfaden zur richtigen Aufnahme.
Auf der Seite der Lernenden empfiehlt es sich eine Audiokontrolle einzurichten. Mit der Audiokontrolle kann jede Person die Lautstärke regeln oder gar den Ton abschalten.
Gerade auch bei mobiler Nutzung ist die Kontrolle wichtig, um nicht z. B. im Bus die Mitfahrenden zu beschallen.
Hintergrundmusik kann die Lernerfahrung bereichern. Dafür darf die Musik jedoch nicht vom Inhalt ablenken oder das Voice Over überschallen. Gerade hier gilt der Spruch: „if in doubt, leave it out“ – wenn Sie nicht sicher sind, ob die Musik passt und sie darüber diskutieren, dann suchen sie besser eine andere.
Text, Bild und Audio müssen synchron ablaufen. Wenn Ton und Bild nicht übereinstimmen, dann entsteht im Kopf die sogenannte “Text-Bild-Schere”, die vom Lernen ablenkt.
Tonfall und Geschwindigkeit des Gesprochenen sollten zum Inhalt passen. Zu schnell oder zu langsam gesprochene Inhalte führen dazu, dass die Lernenden ermüden oder nicht folgen können.
Die Stimme aus dem Computer: Text to speech
Neben der menschlichen Stimme lässt sich auch eine Computerstimme einsetzen, das so genannte Text to speech. Dabei wird ein Text in eine Software eingegeben und dann digital vorgelesen.
Verschiedene Autorenwerkzeuge für E-Learning verfügen bereits über solche Software, bei denen man auch noch aus verschiedenen Stimmen und Sprachen auswählen kann. Die Qualität dieser computergenerierten Stimmen variiert, im Englischen ist sie häufig bemerkenswert gut.
Computergenerierte Stimmen empfehlen sich deshalb besonders während der Entwicklung eines Kurses, um z.B. den Ablauf einer Animationen zu erklären. Eine Profistimme spricht dann die Endfassung.
Auch unter dem Gesichtspunkt Barrierefreiheit können Audios den Zugang für Sehbehinderte verbessern.