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Wie werde ich Instructional Designer?

Instructional Designer ist ein neues Berufsbild der Digitalisierung, das sich in Deutschland gerade zu profilieren beginnt. Wir zeigen Dir, wie Du zum Instructional Designer wirst.

Nicht erst seit der Corona-Krise besteht ein Rieseninteresse an E-Learning. Dadurch ist Instructional Designer (deutsch: Instruktionsdesigner) zu einem sehr gefragten Beruf geworden. In Stellenanzeigen finden sich häufig auch Bezeichnungen wie E-Learning-Autor, E-Learning-Projektmanager, weil die Aufgabenbereiche nicht so klar abgegrenzt sind. Instructional Design wird gut bezahlt und eignet sich hervorragend für Quereinsteiger, z. B. aus Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften, denn schließlich gab es bis vor kurzem dafür nicht einmal eine richtige Ausbildung. Allerdings gilt es einiges zu beachten, wenn man den Fuß in die Tür dieses Berufsfeldes bekommen möchte.

Was macht ein Instructional Designer?    

Instructional Designer kreieren effektive Lehrveranstaltungen oder Lernerlebnisse, indem sie verschiedene Technologien und Multimedia einsetzen. Sie arbeiten an Hochschulen, in L&D-Abteilungen von Unternehmen, in E-Learning-Agenturen oder als Freelancer. Zu den Aufgaben eines Instructional Designers gehört auch die Trainingsevaluation. Unternehmen stecken viel Geld in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter und erwarten messbare Erfolge.

Bei der Erstellung von Online-Kursen arbeiten Instructional Designer mit Autorenwerkzeugen, Designsoftware und Filmschnittprogrammen. Die Tätigkeit bringt viel Arbeit vor dem Computer mit sich. Wer Instructional Designer werden möchte, sollte daher eine gewisse Computeraffinität mitbringen, auch wenn Programmierkenntnisse bei dieser digitalen Karriere nicht erforderlich sind. Hier kannst Du einen Einblick in den Berufsalltag eines IDs gewinnen.

Wenn Du Instructional Designer werden möchtest, oder vielleicht bereits in diesem E-Learning-Beruf arbeitest, benötigst Du außerdem Grundlagenwissen in Lerntheorie bzw. Didaktik, Erwachsenenpädagogik und theoretischen E-Learning-Grundlagen.

Instructional Design: Wie hoch ist das Gehalt?

Viele Menschen, die sich für eine Karriere als Instructional Designer interessieren, haben vor allem eine brennende Frage: Wie viel kann ich als Instructional Designer verdienen?

Bei der Bezahlung von Instruktionsdesignern lassen sich bisher nur Orientierungswerte angeben. Das hat auch damit zu tun, dass es bisher kein klares Berufsbild gibt.

Als Orientierung können z. B. die Angaben von  Gehalt.de, Stepstone und Glassdoor dienen, wo Einstiegsgehälter für E-Autoren oder Projektmanager mit ca. 2.500-4.000 EUR angegeben werden.

Als Freiberufler erzielen E-Learning-Autoren zwar andere Stundensätze, genießen aber eben auch nicht die soziale Absicherung von Festangestellten.

Einen Ansatzpunkt für freiberufliche Honorare liefert diese Seite https://faire-honorare.de/berufsverbande/fachjournalisten-dfjv/

Wie werde ich Instructional Designer?

Vier Tipps, mit denen Du zum Instructional Designer wirst:

  1. Lerne die theoretischen Grundlagen von E-Learning
  2. Werde sicher im Umgang mit Autorenwerkzeugen und weiterer nützlicher Software
  3. Erstelle eine Portfolio-Website
  4. Netzwerke mit anderen Instructional Designern und sammle Arbeitserfahrung

Theoretische Grundlagen von E-Learning

Bei den theoretischen Grundlagen geht es um die Lernenden, Lernziele verschiedenene Aspekte des Entwicklungsprozesses, um das Strukturieren eines Lernerlebnisses und visuelles Design sowie um Evaluation.

Die Lernenden

Die Entwicklung von E-Learning für Mitarbeitende von Unternehmen ist ein großer Einsatzbereich für Instructional Design. Deshalb ist es wichtig, die Lernenden zu kennen.

6 Prinzipien von Malcom Knowles (Erwachsenenpädagogik)

Dieses Prinzipien legen theoretische Grundlagen, sind aber auch leicht praktisch umsetzbar, z. B. in der Würdigung der Lebenserfahrung.

  1. Erwachsene sind intrinisch motiviert.
  2. Erwachsene bringen Lebenserfahrung in den Unterricht mit.
  3. Erwachsene sind zielorientiert.
  4. Erwachsene sind praktisch veranlagt.
  5. Erwachsene wollen respektiert werden.
  6. Erwachsene sind relevanz-orientiert.

VAK-Modell: Lernertypen

Das beliebte, allerdings auch umstrittene VAK-Modell unterscheidet visuelle, auditive oder kinästhetische Lerntypen, manchmal fügt man noch kommunikativ hinzu. In der praktischen Anwendung wird empfohlen, sowohl visuelles Material als auch Audios und praktische Übungen einzusetzen, um allen Lerntypen gerecht zu werden.

Lerntheorien

Die folgenden Lerntheorien haben vor allem auch die theoretische Diskussion über das Lernen stark beeinflusst.

Behaviorismus

  • Behaviorismus versteht Lernen als Verstärkung oder Abschwächung von Verhaltensweisen.
  • Folgt auf ein Verhalten ein angenehmes Ereignis, so wird es verstärkt (positive Verstärkung). Hat eine Verhaltensweise die Verwandlung eines unangenehmen Zustands in einen angenehmen zur Folge, so wird es ebenfalls verstärkt (negative Verstärkung). Folgt auf ein Verhalten ein unangenehmes Ereignis, so wird das Verhalten abgeschwächt.
  • Unterricht, der auf Behaviorismus beruht, gibt Aufgaben genau vor und wiederholt sie, bis sie gemeistert wurden. Manche Kritiker sehen in behavioristischen Lehrmethoden altmodisches “Einpauken”.
  • Gemäß dem Behaviorismus soll ein Kurs so gestaltet sein, dass die Lernenden häufig Erfolgserlebnisse haben.

Kognitivismus

  • Kognitivismus will die innerpsychischen Prozesse verstehen und für das Lernen nutzen.
  • Damit ein Lernprozess erfolgreich abläuft, müssen die Regeln der Informationsverarbeitung beachtet und das Wissen dementsprechend aufbereitet werden.
  • Beispielsweise versuchen Kognitivisten, bereits vorhandene Wissensstrukturen der Lerner zu nutzen und Lerninhalte verständlich und prägnant darzustellen.

Konstruktivismus

  • Gemäß dem Konstruktivismus ist Lernen kein passives Speichern von Wissen, sondern ein aktiver Konstruktionsvorgang.
  • Lernende konstruieren aus den Informationen, die ihnen gegeben werden, ein subjektives Bild von der Wirklichkeit, basierend auf Vorwissen, persönlichen Anschauungen und subjektiven Lebensumständen.
  • Ein Kurs-Design, das dem Konstruktivismus folgt, wird die Lernenden in der selbstständigen Auseinandersetzung mit dem Lernstoff unterstützen.


Ablauf einer E-Learning-Entwicklung

ADDIE

Bei ADDIE geht es um den Ablauf einer Entwicklung. ADDIE ist ein Akronym, das für die unterschiedlichen Phasen eines E-Learning-Projekts steht: Analyse, Design, Development, Implementierung und Evaluierung.

  1. Analyse: Kontext, Zielgruppe und zu lösende Probleme werden analysiert.
  2. Design: Der Inhalt des Online-Kurses wird geschrieben. Auch die Erstellung des Drehbuchs fällt in die Designphase.
  3. Development: Mit Hilfe von Autorenwerkzeugen wird aus dem Drehbuch ein Online-Kurs.
  4. Implementierung: Der fertige Kurs wird in das Learning Management System (LMS) des Kunden hochgeladen. Die Schulungsbeauftragten des Unternehmens führen den Kurs mit den Mitarbeitern durch.
  5. Evaluation: Die Trainingsergebnisse werden ausgewertet. War der Kurs erfolgreich?

Die ADDIE-Methode wird auch Wasserfallmethode genannt und ist auch in der Softwareentwicklung verbreitet.

Successive Approximation Model (SAM)

  • Das SAM-Modell setzt auf frühes Feedback der späteren Nutzer, deshalb wird schnell ein Prototyp gebaut und dann in mehreren Schleifen zum fertigen Modul ausgearbeitet.

Rapid Instructional Design Model

Häufig müssen Instructional Designer Online-Kurse unter Zeitdruck erstellen. Das Rapid ISD Model bietet hierfür Shortcuts und Strategien für einen beschleunigten Arbeitsprozess. Nach der Grundidee lernen Kursteilnehmer mehr durch Anwendung mit Feedback als durch Präsentationen. Das Rapid ISD Model versucht deswegen, Medien so weit wie möglich durch Aktivitäten zu ersetzen. Auf Analyse und Evaluation wird völlig verzichtet. Es gibt 4 Phasen des Rapid Instructional Design Model:

  1. Vorbereitung (den Lernern werden die Lernziele mitgeteilt)
  2. Präsentation (das Wissen wird den Lernern vermittelt)
  3. Praxis (Lernspiele, Übungen)
  4. Performance (die Lernenden erhalten die Möglichkeit, das neue Wissen und die neuen Fähigkeiten sofort anzuwenden).

Lernziele definieren

Bei der folgenden Theorie geht es um Lernziele, dieses Lernziele sind in verschiedene Stufen unterteilt.

Blooms Taxonomie

Blooms Taxonomie ist eine Methode zur Formulierung von messbaren Lernzielen. Nach dem Modell geschieht Lernen in 6 Stufen. Jeder Stufe entsprechen spezielle Tätigkeitsverben (englisch: Action Verbs) mit Hilfe derer messbare Lernziele formuliert werden können.

  1. Erinnern: definieren, benennen, beschreiben, auflisten, skizzieren, schildern, ausführen…
  2. Verstehen: erläutern, wiederholen, vergleichen, bestimmen, erklären …
  3. Anwenden: durchführen, berechnen, lösen, herausfinden, illustrieren…
  4. Analysieren: analysieren, testen, vergleichen, gegenüberstellen, klassifizieren, zuordnen…
  5. Auswerten: argumentieren, begründen, voraussagen, prüfen, entscheiden, bewerten…
  6. Erschaffen: entwerfen, verbinden, konzipieren, ableiten, entwickeln…

Als Faustregel für E-Learning lässt sich festhalten: Je höher ein Lernziel, desto eher muss ich in einer Online-Schulung auch den Austausch mit anderen einsetzen. Vokabellernen, also Stufe 1 funktioniert ohne Gruppe gut, für die Stufen 5 und 6 ist der Austausch in einer Lerngruppe hilfreich.

Action Mapping

Das Action Mapping ist eine Methode, die sich besonders gut eignet, wenn es um Online-Schulungen zur Verhaltensänderung geht. Hier steht nicht die Frage im Vordergrund: „Was sollen die Lerner lernen?“ sondern „Was sollen sie tun?“.

  • Action Mapping ist ein Schlüsselkonzept für Mitarbeiterschulungen in Unternehmen, entwickelt von Cathy Moore.
  • Ein Action Map ähnelt einem Mind Map, wir “mappen” jedoch nicht Informationen, sondern Aktionen.
  • Das Unternehmensziel (z. B. “Verkäufe bis Mai um 25 Prozent steigern”) steht in der Mitte des Papiers. Um das Ziel herum werden die Aktionen notiert, die von den Mitarbeitern ausgeführt werden müssen, um das Unternehmensziel zu erreichen (z. B. “Mehr Empathie mit den Kunden zeigen”). Die Aktionen werden mit dem Unternehmensziel durch Linien verbunden. Weiter außen notiert man die Sub-Aktionen. Das sind Verhaltensweisen, die nötig sind, um die Aktionen zu erreichen (z. B. “Kunden mit Namen ansprechen”).
  • Aufgabe des Instructional Designers ist es, mit den Stakeholdern zu eruieren, warum die Mitarbeiter die Aktionen und Sub-Aktionen nicht ausführen. Liegt es an mangelnden Fähigkeiten? An der Unternehmenskultur? Auf dieser Analyse aufbauend entwickeln Instructional Designer Übungsaktivitäten, um Aktionen und Sub-Aktionen mit den Mitarbeitern einzuüben.

Strukturieren von Online-Kursen

Der folgende Ansatz gibt ein gutes Raster für den Aufbau eines Lernerlebnisses:

Gagnés 9 Unterrichtsereignisse

Die 9 Unterrichtsereignisse von Robert Gagné eignen sich hervorragend als Vorlage für Online-Kurse (gerade für unerfahrene Instruktionsdesigner).

  1. Die Aufmerksamkeit der Lernenden wird geweckt
  2. Lernziele werden klar benannt
  3. Wissen wird in einen Kontext zu bereits vorhandenem Wissen gestellt
  4. Präsentation der Kursinhalte
  5. Lernende werden durch den Kurs geleitet
  6. Übungsmöglichkeit zur direkten Anwendung des Wissens durch die Lernenden
  7. Feedback für die Kursteilnehmer
  8. Bewertung der Leistung der Lernenden
  9. Kursteilnehmer erhalten Coaching um das Wissen tatsächlich auf ihre Arbeit zu übertragen

Mediale Gestaltung

E-Learning zu gestalten heisst häufig, Medien zu gestalten. Die beiden folgenden Ansätze beziehen sich auf das Zusammenwirken von Bildern, Texten, Audios und Animationen.

Mayers Prinzipien multimedialen Lernens

  • Multimedia-Prinzip: Text ist immer zusammen mit Medien einzusetzen, niemals allein.
  • Kontiguitätsprinzip: Worte müssen räumlich und zeitlich mit den Grafiken oder Animationen übereinstimmen.
  • Modalitätsprinzip: Grafiken sollen mit einem Voiceover erklärt werden, anstatt mit Text. Eine Grafik anzusehen und gleichzeitig Text lesen zu müssen, würde beim Lerner kognitive Belastung verursachen.
  • Redundanzprinzip: Was ein Lerner als Text liest, soll ihm nicht gleichzeitig als Audio erzählt werden.
  • Kohärenzprinzip: Es sollen ausschließlich solche Texte und Grafiken eingesetzt werden, welche das Lernziel fördern. Überflüssiges ist zu vermeiden.

Prinzipien visuellen Designs

  • Kontrast: Kontraste (zum Beispiel in Größe und Farbe) machen Bilder sofort visuell interessanter.
  • Proximität: Je näher zwei Elemente in einem Layout beieinanderstehen, desto enger verbunden wirken sie. Je weiter sie auseinander stehen, desto schwächer erscheint die Beziehung zwischen ihnen.
  • Weißraum: Durch Leerstellen im Text und freie Räume auf einem Bild lassen sich Effekte erzielen. Zum einen verhindern Weißräume, dass Folien überfrachtet wirken. Je mehr freier Raum, desto exklusiver erscheint auch das Produkt.
  • Ausgewogenheit: Elemente auf einer Seite sollten ausgeglichen angeordnet sein.   
  • Wiederholung: Betrachtern wird durch Wiederholungen das Gefühl von Einheitlichkeit vermittelt.

Evaluation

Bei Präsenzschulungen wird häufig am Ende ein Fragebogen ausgeteilt, um die Zufriedenheit der Teilnehmer zu erheben. Auch E-Learning kann natürlich evaluiert werden. Dazu hier das klassische 4-Stufen-Modell.

4-Stufen-Modell nach Kirkpatrick

Unternehmen investieren viel Geld in die Weiterbildung der Belegschaft und erwarten messbare Ergebnisse. Instructional Designer müssen daher in der Lage sein, zu zeigen, dass sich durch das Training etwas im Unternehmen verändert hat. Es gibt viele Evaluationsmodelle.

  1. Auf der ersten Stufe werden die Reaktionen der Lernenden auf das Training gemessen.
  2. Auf der zweiten Stufe versucht man, festzustellen, ob Lernen stattgefunden hat (zum Beispiel kann man Tests mit den Lernenden durchführen).
  3. Auf der dritten Stufe wird gemessen, ob die Teilnehmer ihr Wissen auch im Arbeitsalltag einsetzen (Messung erfolgt beispielsweise anhand von Key Performance Indicators und Umfragen).
  4. Auf der vierten Stufe misst man, ob die Schulung tatsächlich Resultate für das Unternehmen gebracht hat (beispielsweise ob sich nach einem Sales-Training die Verkaufszahlen erhöht haben).


2. E-Learning-Werkzeuge

Unter Autorenwerkzeugen versteht man Software, die von Instruktionsdesignern benutzt wird, um Online-Kurse zu erstellen. Auf dem Markt gibt es viele Autorenwerkzeuge für E-Learning. Sie variieren in Preis und Komplexität.

Neben den Authoringtools sollten E-Learning-Autoren sicher im Umgang mit Designsoftware und weiteren hilfreichen Programmen sein. Wir liefern Euch ein paar Vorschläge.

Articulate Storyline und Articulate Rise

  • Articulate Storyline ist das wohl beliebteste Autorentool für E-Learning. Im Erscheinungsbild erinnert es an Powerpoint. Mit Articulate Storyline lassen sich hochkomplexe professionelle Online-Kurse erstellen.
  • Articulate Rise ist ein cloud-basiertes Tool mit dem auch Anfänger in wenigen Minuten ansprechende Online-Kurse erstellen können. E-Learnings, die mit Articulate Rise erstellt wurden, sehen ein wenig aus wie Mini-Websites.
  • Articulate Storyline und Articulate Rise sind Teil der Articulate 360 Suite.
  • Die Kosten für die Suite liegen bei etwa 1.000 Euro im Jahr.
  • Die Articulate 360 Suite funktioniert nur unter Windows.

iSpring

  • Powerpoint-Plugin-Werkzeug (funktioniert nur, wenn Powerpoint installiert ist)
  • Eines der am leichtesten zu erlernenden Autorenwerkzeuge
  • Videoschnittprogramm und integrierter Dialogsimulator
  • Läuft nur auf Windows
  • Kosten: einmalig 1.140 Euro (kann lebenslang genutzt werden)

Lectora

  • Ermöglicht Erstellung hochwertiger E-Learnings binnen kurzer Zeit
  • Enthält bereits eine Reihe von Werkzeugen zum Bearbeiten von Bildern, Audios und Videos
  • Code kann zusätzlich inkorporiert werden, um individuelle Anwendungen zu programmieren
  • Erhältlich als Desktop-Version und Cloud-Lösung
  • Lässt sich so einstellen, dass Kriterien für Barrierefreiheit nach Abschnitt 508 (einem US-Gesetz) erfüllt werden
  • Kosten: etwa 1.000 US-Dollar pro Jahr

Course Arc

  • 100 % cloud-basiert; Teammitglieder an verschiedenen Orten können gleichzeitig bei einem Kurs kollaborieren
  • Stärken von Course Arc sind die leichte Bedienbarkeit und integrierte Tools
  • Enthält bereits integrierte Analysewerkzeuge mit denen Nutzerverhalten und Lernerfolge ausgewertet werden können
  • Unterstützt zudem barrierefreies Lernen (Abschnitt 508).

Adobe Captivate

  • Autorenwerkzeug, mit dem man interaktive Online-Kurse mit Video, Text, Bildern und Animationen erstellen kann.
  • Ähnlich wie Articulate Storyline sind die Kurse folienbasiert aufgebaut.
  • Adobe Captivate bietet beinahe unendliche Möglichkeiten, ist jedoch schwierig zu erlernen und eignet sich daher nur bedingt für Anfänger.
  • Kosten: rund 40 Euro im Monatsabonnement.

Learning Management Systeme (LMS)

  • LMS sind Lernplattformen, auf denen Online-Kurse bereitgestellt werden.
  • Mit Hilfe von LMS lassen sich Online-Kurse hochladen, Nutzer einschreiben und Lernfortschritte dokumentieren.
  • Für angehende Instructional Designer reicht es aus, zu wissen, wie man ein kostenloses LMS nutzt, Online-Kurse im Scorm-Format hochlädt und Lerner einschreibt.
  • Auf lange Sicht solltest Du Dich mit Moodle und ILIAS gut auskennen, wenn Du im Instructional Design Karriere machen möchtest.

Camtasia Studio

  • Camtasia ist ein Filmschnittprogramm, mit dem sich tolle Bildschirmvideos für Online-Kurse produzieren lassen. Camtasia eignet sich gut für Screencasts und andere Tutorials.
  • Schnelligkeit und Simplizität zeichnen dieses Screen-Capturing-Tool aus.

Snagit

  • Eine Software zum Aufnehmen und Bearbeiten von Screenshots.
  • Snagit bietet einen machtvollen Editor, um Bildschirmaufnahmen zu bearbeiten.

Raptivity

  • Raptivity bietet fertige Templates mit Hilfe derer Online-Kurse interaktiver gestaltet werden können.
  • Ein Beispiel: Mit dem Mountain-Climber-Template lässt sich in wenigen Schritten ein Spiel in einen Online-Kurs einbetten. Jedes Mal, wenn der Lerner eine Frage richtig beantwortet, klettert der Bergsteiger ein Stück höher – bis der Gipfel erreicht ist.

Adobe Illustrator

  • Adobe Illustrator eignet sich gut zum Bearbeiten von Vektorgrafiken.

Adobe XD

  • Ein nützliches Werkzeug für Rapid Prototyping für Instructional Designer.
  • Mit Adobe XD kann man Mockups für einen Online-Kurs erstellen, bevor der Kurs mit dem Autorenwerkzeug erstellt wird.

3. Portfolio aufbauen

Das Portfolio ist Deine Visitenkarte als Instuctional Designer und spricht mehr als tausend Worte.

Für Dein Portfolio benötigst Du mindestens 3-4 Beispielprojekte. ID-Experte Devlin Peck rät dazu, ein Flaggschiff-Projekt zu erstellen, in dem Du Deine Instructional-Design-Fähigkeiten in ihrer ganzen Bandbreite zeigen kannst. Besonders gut eignen sich Szenario-basierte E-Learnings, die ein Problem in der realen Welt lösen. Zusätzlich solltest Du 2-3 kleinere Projekte erstellen, die Deine Fähigkeiten in ausgewählten Bereichen des Instructional Design unter Beweis stellen.

Damit zukünftige Arbeitgeber und Kunden Dein Portfolio sehen können, benötigst Du eine Website. Mit WordPress oder Homepagebaukästen kann heute jeder ansprechende Websites erstellen, auch ohne Kenntnisse im Programmieren. Es gibt fertige Website-Themes für Portfolios, die für die Präsentation visueller Arbeiten optimiert sind.

Beispiele für gelungene Portfolio-Websites findest Du hier, hier und hier.

4. Networking und Praktika

LinkedIn ist das Werkzeug Nummer Eins zum Netzwerken, auch für Instructional Designer. Schicke Kontaktanfragen an Leute, die Du auf Live-Veranstaltungen kennengelernt hast oder die Dir aus anderen Gründen interessant erscheinen. Nutze LinkedIn-Gruppen, um mit Instructional-Design-Professionals, Kunden und Kooperationspartnern zu interagieren und auf Dich aufmerksam zu machen. Du kannst auf LinkedIn auch eigene Artikel veröffentlichen und Dich so als Experte positionieren.
Auf Facebook existieren ebenfalls Instructional-Design-Gruppen, in denen Du Unterstützung durch Gleichgesinnte finden kannst.
Instagram ist ein weiteres hilfreiches Werkzeug, um mit Deinem Business sichtbar zu werden.

Durch ein Praktikum kannst Du Arbeitserfahrung und Referenzen sammeln. Manchmal führt das Praktikum sogar direkt zum ersten Job. Du solltest Dein Praktikum im Instructional Design entweder bei einer E-Learning-Agentur oder einem großen Unternehmen mit eigener E-Learning-Abteilung absolvieren.  

“How to Become an Instructional Designer in 2022” von Devlin Peck

Auf welche Arten kann man Instructional Design lernen?

Du kannst Instruktionsdesign auf verschiedenen Wegen lernen:

  • Lerne Instructional Design mit Hilfe von Online-Kursen
  • Absolviere ein Studium oder einen Lehrgang im Instructional Design an einer Universität oder sonstigen (akademischen) Bildungseinrichtung
  • Lerne Instructional Design aus Büchern

1. Instructional Design mit Online-Kursen lernen

Mittlerweile existiert eine Vielzahl von Online-Kursen zum Thema Instructional Design und E-Learning, häufig aus dem angelsächsichen Raum. Die meisten Kurse sind kostenpflichtig, es gibt aber auch kostenlose E-Learnings, mit denen Du zum Instructional Designer werden kannst.

Das Folgende ist eine Liste von E-Learnings, mit denen der Berufseinstieg ins Instructional Design gelingen kann.

Devlin Peck

Eteachonline

Udemy

Auf Udemy existiert eine Riesenauswahl an Online-Kursen und täglich kommen neue dazu. Die Preise fluktuieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Wenn Du geschickt vorgehst, kannst Du hochwertige Online-Kurse im Instructional Design auf Udemy schon ab 13 Euro kaufen.

Kurse auf Deutsch:

Kurse auf Englisch:

LinkedIn Learning

Das wichtigste Angebot bei LinkedIn Learning zum Thema Instructional Design ist der “Become an Instructional Designer Learning Path”. Einige Kurse können auch einzeln gebucht werden.
Ein Jahresabo, in dem sämtliche Kurse bei LinkedIn Learning inbegriffen sind, kostet rund 30 Euro. Ein Monatsabo kostet rund 20 Euro.

Cathy Moore

Shiftelearning

Idolcourses

Elearningguild

  • Mit einer kostenlosen Mitgliedschaft bekommt man Zugang zu Webinaren, Mitschnitten von Vorträgen, White Papers und weitere Ressourcen zum Thema E-Learning

24/7 Teach

Youtube

Youtube ist eine sprudelnde Quelle von Wissen. Die Qualität der Videos ist uneinheitlich, schließlich darf jeder eigene Videos über Youtube anbieten. Trotzdem können viele der kostenlosen Video-Tutorials mit teuren kommerziellen Online-Kursen mithalten. Auch zum Thema “Wie werde ich Instructional Designer?” gibt es auf Youtube tolle Video-Anleitungen.

Coursera

Coursera ist die weltweit größte MOOC-Plattform und bietet hunderte Kurse von Top-Universitäten, vornehmlich aus dem angloamerikanischen Raum. Die meisten Kurse sind in der Basisversion kostenlos. Wer mit Zertifikat abschließen will, muss eine Gebühr zahlen, allerdings fällt diese moderat aus (etwa 50-100 Euro).

EdX

EdX wurde von den Universitäten MIT und Harvard gegründet und arbeitet auf gemeinnütziger Basis. Kurse sind, ähnlich wie bei Coursera, in einer kostenlosen Standardversion und einer gebührenpflichtigen Version mit Zertifikat verfügbar. Es fallen ähnliche Kosten wie bei Coursera an (ca. 50-100 Euro).

Association for Talent Development (ATD)

ATD ist eine gemeinnützige Organisation für Talententwicklung in Unternehmen mit einem eigenen Angebot an Online-Kursen. Unten haben wir die Preise für Nichtmitglieder abgebildet. Für Mitglieder gelten etwas geringere Kosten.

2. Hochschulstudium/zertifizierte Ausbildung im Instructional Design

Im Moment darf sich noch jeder Instructional Designer nennen – auch ohne Schein. Dennoch kann ein Studium oder Lehrgang an einer anerkannten Bildungseinrichtung oder bei einem privaten Seminaranbiete ein gutes Sprungbrett in eine Karriere als E-Learning-Autor sein.

Eine akademische Ausbildung führt Dich strukturiert durch den Lernstoff. Die Einbettung in eine Gemeinschaft von Lernenden schafft Verbindlichkeit und Motivation. Bei einem Uni-Studium sind die Abbrecherquoten daher meistens niedriger als bei anonymen Internet-Kursen. Zudem kann Dir ein akademischer Grad helfen, Dich von der Konkurrenz abzusetzen.

Wir geben eine Übersicht über Studiengänge und Ausbildungen im Instructional Design – in Deutschland und weltweit. Die Angaben, insbesondere zu den Kosten, sind ohne Gewähr.

Studiengänge auf Deutsch:

Universität Ulm

Macromedia Hochschule

IU Internationale Hochschule Akademie

PH Heidelberg

Medienakademie

Fernuni Hagen

FCT Akademie

Haufe Akademie

PH Luzern

Hochschule Ansbach

Tectrain

Deutsches eLearning Studieninstitut (DELST)

CLC Learning

Steinbeis Plus Akademie

FOM

MA Pädagogik und Digitales Lernen (4 Semester; 10.500 Euro)

Studiengänge auf Englisch:

University of Wisconsin-Stout

Harvard University

University of Maryland

University of Arizona

Northeastern University

Georgia University

University of Illinois

University of Cape Town

3. Instructional Design aus Büchern lernen

Bücher auf Deutsch:

Bücher auf Englisch:

Fazit

Wenn Du Instructional Designer werden möchtest, führen viele Wege nach Rom. Du hast viel Zeit und Geld? Dann denke ruhig über ein Studium oder eine akademische Ausbildung an einer Universität oder anderen anerkannten Bildungseinrichtung nach. Ein akademischer Titel kann Dir helfen, Dich von der Konkurrenz abzuheben.

Bild: Viarami/Pixabay

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